Samstag, 16. Januar 2010
Armes, armes Ding
ineinander geschlagene Hände sind
in ihrer Umarmung
auf ein großes Triumphales Fest aus
dabei verzweigen zappelnde silbergraue Glattlinien
eindeutig ihr kleines rutschendes Schultergelenk
sie wartet händeringend auf ein Gebet der Einseitigkeit
und doch klingen die Sätze der Vorredner
mit großen detailgetreuen Witzigkeiten
ihrer wahren Jugendlichkeit nach
laber, laber, laber
in den Mund gelegt hat man ihr so einiges
dabei schützen Treue und Opferbereitschaft
ihr Wesen nicht vor einem zu heftigen Unmut
das ist nun die Aufgabe des Akteurs
da, jetzt ist es soweit
sie hat verloren
wohl für immer
es ist kaum zu glauben
armes, armes Ding
Samstag, 9. Januar 2010
Kopfschmucksinnig
Kopfschmucksinnige Herzenssache
im Paarversuch aufgerollter Lockenpracht
über und über
mit Sternenstaub gepudert
Als solche erkennbar in jeder
darauf folgenden Ausgabe
ausgenommen
die Salons der feineren Gesellschaft
In ihnen verkommt ein jeder
zu unvollendeter Schönheit
und überfordert niemanden
mit dem eigenen Sitzgetue
ABER
Dabei lernt man schnell
das flauschige Bemühen der Herren
zu lieben
Und das ist gut so
Freitag, 8. Januar 2010
ohne X und Z
Satiniertes Rosengestängel in grazieler Zweisamkeit
mit aufgemupften Schaukeltiraden dreier Lilienfüssler
mit aufgemupften Schaukeltiraden dreier Lilienfüssler
ohne
Duftmarke
zärgeln gewaltig an den Herzblüten
der schwarzsilbrigen Buchstabenreihe
ohne X und Z
Donnerstag, 7. Januar 2010
Mittwoch, 6. Januar 2010
Der Todlacher
Auf eine kleine feine Sache hatte der Tod
die Rache ausgelegt
und verfolgte in der Nacht
diese eine tierische Gestalt
Großspurig saß er da
mit einer klugen und ausdauernden Wehmut,
ohne das jemals
ein wirkliches Leben erfolgt wäre
UND…………………………
verkniff sich das Lachen
Sonntag, 3. Januar 2010
Bataan
Bataan
03.04.1995 bis 31.12.2009
deine großen braunen augen, mit den hüpfenden Augenbrauen
dein schwerer warmer dampfender körper, mit dem weichen fell
die zarten schwingenden nasenflügel, die bei wohlgeruch erbebten vor glück
dein federnder gang, der zuletzt nur noch stacksig war
dein duft nach ganz viel freundlichem tier
niemand mehr den ich bedingungslos beschmusen kann
niemand mehr dem ich meine überschüssige liebe geben kann
niemand mehr der kilometerweit mit mir durch natur latscht
niemand mehr der schnieft pupst prustet und schnarcht
wir waren immer zusammen, jeden tag
am ende wurde dir die luft knapp
wir haben dich erlöst und hoffen alles richtig gemacht zu haben
LEBE WOHL MEIN FREUND
du fehlst uns
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